Vorbereitung der einzelnen Komponenten:
Den besorgt man sich am besten bei der
Recyclingfirma in der Nähe. Erfahrungsgemäß werden die Kühl- uns Gefrierschränke bei
den einzelnen Wertstoffhöfen nur gesammelt und irgendwo zentral für die Wiederverwertung
in ihre Einzelteile zerlegt. Diese Firmen haben meist unzählige Gitterboxen mit schon
fertig ausgebauten Kompressoren rumstehen. Hier könnt ihr euch oft für einen kleinen
Unkostenbeitrag oder auch umsonst bedienen. Die Kompressoren sind relativ selten defekt,
trotzdem lohnt es sich wenn möglich mehrere mitzunehmen, falls doch mal ein kaputtes
Exemplar dabei ist. Auf keinen Fall sollte man einen Kühlschrank selbst zerlegen; das Kühlmittel gehört nicht in die Umwelt und ist u.U. auch nicht gerade gesundheitsförderlich!!! |
|
Euer Kompressor ist also im
Idealfall schon entleert. Meist haben die Dinger drei dünne Kupferrohre und zwei
Anschlusskabel. Bei den Rohren handelt es sich um das Ansaugrohr, das Rohr aus dem die
komprimierte Luft rauskommt und ein in der Regel etwas dickeres, zugequetschtes Rohr, in
das man im Notfall Kompressorenöl einfüllen kann. Dies ist aber nur notwendig, wenn der
Kompressor rauh läuft und sehr schnell heiß wird. Dann kann man hier versuchsweise mal
einen Schluck Kompressorenöl (gibt´s z.B. im Bauhaus im Literpack) nachfüllen. |
|
Die beiden anderen Rohre sind meist
auch zugequetscht; ich habe sie vorsichtig (damit keine Späne in den Kompressor
gelangen!) ein paar cm abgesägt, um sie zu öffnen. |
|
Von den beiden Anschlusskabeln
führt eines zum Netzstecker und eines zum Thermostat im Kühlschrank. Letzteres Kabel
kann man gewöhnlich direkt am Anschlussfeld des Kompressors abklemmen und die beiden
Pole, die zum Thermoschalter führen, mit einem kurzen Drahtstück mit Flachsteckhülsen
direkt überbrücken. Das andere Kabel kann - falls lang genug - wieder zum Netzanschluss
verwendet werden, ansonsten am besten komplett entfernen und durch ein Neues ersetzen. FÜR DIESE ARBEITEN SOLLTE UNBEDINGT EIN FACHMANN ZU RATE GEZOGEN WERDEN! Damit ist der Kompressor für den Einbau vorbereitet.
|
FEUERLÖSCHER: |
|
Normalerweise sollte es kein Problem sein, an einen ausgemusterten Feuerlöscher heranzukommen. Ich habe meinen über einen Bekannten bei einer dieser Firmen bekommen, die Feuerlöscher verkaufen und warten. Versucht ein schon entleertes Exemplar mit außen liegender Druckflasche zu bekommen; die sind am einfachsten zu handhaben für unsere Zwecke. | |
Der von mir benutzte Typ ist der Total G6X, ein
6kg-Löscher, den ich leer und ohne Schlauch bekommen habe. Zuerst wird die seitlich
angebrachte Druckflasche losgeschraubt und entfernt; deren Halterung habe ich vorsichtig
dicht am Tank mit einer kleinen Metallsäge abgetrennt und die scharfen Kanten etwas
glattgeschliffen. Den Schlauch muß man ebenfalls abschrauben; der wird normalerweise
nicht benötigt. Hier liegt allerdings der Knackpunkt bei diesem Löscher: Das
Tankgewinde, an dem der Schlauch angeschraubt ist, hat nicht wie das der Druckflasche
Standard-Zollmaß! Ich habe hier einige Zeit überall nach einer passenden Spann-Mutter
gesucht, bis ich zufällig bei einem Bekannten in der Grabbelkiste fündig wurde! Evtl.
müsst ihr hier die Befestigung des Schlauchs verwenden. Das Überdruckventil (das große Aluteil oben in der Mitte) wird herausgeschraubt und beiseite gelegt, es wird später wieder eingebaut. Wenn alles abgebaut ist, wird der Tank zuerst auf Beschädigungen geprüft. Starker Rost innen oder außen oder gar irgendwelche Beulen machen ihn für unseren Zweck unbrauchbar! Ansonsten ist das Teil lt. Aufdruck auf 24 bar geprüft und bietet damit reichlich Reserven. |
|
Bei leichtem Rost auf der Innenseite kann
man ein Stück dünnes Stahlseil (z.B. einen alten Bowdenzug) in die Bohrmaschine spannen
und damit den Rost entfernen (Schutzbrille nicht vergessen!). Anschließend sollte der
Tank innen gut mit Essigwasser ausgewaschen und nachgespült werden. Nach dem Drucktest
(siehe Aufbau) habe ich ihn großzügig innen mit
Sprühöl als Korrosionsschutz ausgesprüht und das überschüssige Öl abtropfen lassen.
Leichter Rost auf den Anschlußgewinden läßt sich mit einem Stahlbürstchen auf der
Proxxon problemlos entfernen. Nun wird das Überdruckventil gereinigt und mit einer neuen Dichtung (45mm, Sanitärhandel) versehen wieder aufgeschraubt. Das Ventil öffnet übrigens meines Wissens bei ca. 20 bar; durch Verstellen der Schraube an der Innenseite kann man hier auch einen etwas niedrigeren Ansprechdruck einstellen. Zum Schluß wurde der Löscher leicht angeschliffen und bekam einen blauen Anstrich aus der Sprühdose, die gerade zur Hand war, um peinliche Verwechslungen im Notfall zu vermeiden.(Gewinde zum Lackieren abkleben!)
|
Gehäuse: |
Ich wollte den Kompressor so aufbauen, daß ich ihn auch mal in der Gegend rumtragen kann (um z.B. vor´m Haus den Staub aus den RC-Cars zu blasen). Dafür habe ich aus 22mm-Spanplatten und anderen Holzresten, die rumlagen, ein einfaches Gehäuse zusammengeschraubt, das aber seinen Zweck gut erfüllt.
Wie ihr das Ding aufbaut kommt natürlich auf die individuellen Anforderungen an. Mir war vor allem eine kleine Stellfläche wichtig, deshalb wurde der Tank senkrecht montiert. Als angenehmer Nebeneffekt ist so der Druckminderer zum Einstellen sehr gut erreichbar. Perfekt wären natürlich noch Rollen anstatt der von mir benutzten einfachen Gerätefüße (Conrad), aber dafür war ich zu geizig, außerdem sehe ich dann die Gefahr, daß der Kompressor im Betrieb heimlich davonwandert. Achtet beim Aufbau auf Stabilität, schließlich wiegt schon der Kompressor einiges und das ganze Teil komplett fast 20 Kilogramm. Die Holzteile habe ich mit der Handkreis- und Stichsäge auf Maß gebracht. Alle Verbindungsstellen wurden vorgebohrt, gesenkt, mit Schnellbauschrauben geschraubt und mit Ponal-Holzleim geklebt. Das Holz habe ich unlackiert belassen und lediglich alle Kanten nach dem Zusammenbau etwas rundgeschliffen.
|