Hier wird nun endlich der eigentliche Zusammenbau beschrieben:

Grundsätzliches

Anschlüsse

Drucktest

Elektrik

Einbau

Anmerkungen

 


punkt.gif (255 Byte) Grundsätzliches

Ihr solltet über einigermaßen vernünftiges Werkzeug verfügen. Das wichtigste:

- Rohrzange(n) und/oder Schraubenschlüssel (je nach verw. Material)
- Schraubenzieher
- Metallsäge
- Lötlampe

Für das Gehäuse:

- Stichsäge
- Holzbohrer 3mm
- Akkuschrauber

An sonstigem Material habe ich

- Holzleim (Ponal)
- Hanf incl. dem zugehörigen Schmiermittel oder Teflonband
- Kabelbinder
- Flachsteckhülsen 4,8mm
- Klempnerlötzinn und Flussmittel
- versch. Dichtringe
- diverse Schrauben/Muttern etc. aus der Restekiste

benutzt.

 

Kurz zum Abdichten der Schraubverbindungen:

Ich habe schließlich nur noch Hanf zum Abdichten benutzt, weil ich irgendwie den Dreh mit Teflonband nicht raushatte; ich bekam die Verbindungen einfach nicht richtig dicht.
Man rupft sich ein Stückchen Hanf heraus und legt es sorgfältig in die Rillen des jeweiligen Außengewindes. Falls nicht schon geriffelt, sollte man das Gewinde mit einem Metallsägeblatt durch seitliches Vorbeiziehen aufrauhen, dies dient der besseren Haltbarkeit. Anschließend wird der Hanf im Gewinde mit der passenden Dichtungspaste bestrichen. Nun darf geschraubt werden.

 

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punkt.gif (255 Byte) Anschlüsse
Begonnen habe ich mit dem Anschluss am Kompressor. Da sich das Rohr schlecht löten ließ und mit 7mm auch keine direkte Verbindung mit Spannmutter möglich war, habe ich ein Stück 8mm-Kupferrohr (Abfallstück vom Sanitärhandel) mit einem passenden Stückchen Gewebeschlauch (innen 6, außen ca. 12 mm) an das Kompressorrohr mit Schlauchschellen angebracht.

Daran kommt eine Spannmutter für 8mm.Rohr mit 3/8"-Anschluß, an die wiederum mit einem 3/8"- Verbindungsstück (Außengewinde) ein Wasseranschluß-Schlauch geschraubt wird, wie er z.B. zum Anschluß von Waschtischarmaturen verwendet wird.

Man kann hier natürlich auch direkt einen Schlauch mit Spannmutter verwenden, aber ich hatte die Teile größtenteils so in der "..kann man irgendwann noch gebrauchen..."-Sammlung meines Väterchens gefunden.

Übrigens, das Teflonband, das auf dem Verbindungsstück zu sehen ist, ist natürlich unnötig, wichtig sind die passenden Dichtungsringe auf beiden Seiten!

anschl_komp.jpg (53682 Byte)
 

 

Es folgt der obere Anschluß am Drucktank, wo ehemals der Löschschlauch befestigt war.

Wie schon erwähnt hat dieses Gewinde nicht die üblichen Zollmaße. Es scheint ein metrisches Gewinde zu sein, aber die genaue Größe konnte ich nicht feststellen. Zufällig habe ich bei einem Bekannten in der Schraubenkiste eine passende Spannmutter gefunden, in die ein 15mm-Kupferrohr exakt passt. In die Mitte dieses ca. 8cm langen Rohrs sollte man eine leichte Biegung bringen, da das Gewinde des Drucktanks nicht genau senkrecht ist. Ansonsten sitzt später der Druckminderer schief. An das Rohr wird mit der Lötlampe das Winkelstück angelötet (Flußmittel nicht vergessen!). Normalerweise kann man hier schon direkt das Reduzierstück auf 1/4" anschrauben, ich habe aber wie auf dem Foto zu sehen noch eine kleine Verlängerung eingebaut, damit ich den Drucktank so montieren konnte, wie ich mir das vorgestellt hatte.

An die 1/4"-Seite des Reduzierstücks wird dann nach dem Drucktest wie auf dem Foto zu sehen der Druckminderer angeschraubt, hierbei unbedingt auf die korrekte Flussrichtung achten! Das Manometer war übrigens ab Werk nur lose eingeschraubt und mußte noch abgedichtet werden!

anschl_druckt.jpg (54492 Byte)

 

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punkt.gif (255 Byte) Drucktest


Dieser Drucktest muß auf jeden Fall durchgeführt werden, um später im Betrieb keine unliebsamen Überraschungen zu erleben.

Zum Test wird zuerst der seitliche Anschluss des Drucktanks mit einem 1/2"-Stopfen (Außengewinde) und der passenden Gummidichtung verschlossen. Am oberen Anschluß, den wir im vorherigen Kapitel vorbereitet haben, wird provisorisch mit 1/2"-Verbindern (Außengewinde) ein T-Stück angeschraubt, an dessen Enden der Kühlschrankkompressor und - mit einem passenden Reduzierstück - das zusätzliche Manometer angebracht werden. Der Kompressor wird für diesen Test direkt mit einem Netzkabel angeschlossen, hier hat sich bei mir eine Steckdosenleiste mit Schalter bewährt.

Nun wird der Tank senkrecht stehend über die große Öffnung des Überdruckventils vollständig bis knapp unterhalb der oberen Anschlüsse mit Wasser gefüllt und mit dem Überdruckventil nebst Dichtung verschlossen. Durch diese Maßnahme wird die Menge des komprimierbaren Gases auf ein Minimum reduziert, so daß im Fall einer Undichtigkeit nur entweder etwas Wasser oder eben das bißchen Luft im System entweicht, ohne daß einem das Ganze spektakulär um die Ohren fliegt. Man kann ja sicherheitshalber den Tank in eine Wanne stellen; falls was schief geht steht dann nicht das Zimmer unter Wasser.

Wenn man nun den Kompressor einschaltet, wird der Druck sehr schnell ansteigen. Ich habe bei mir bis zum Manometeranschlag (etwas über 12 bar) aufgepumpt, ohne daß Probleme auftraten. Wenn der Druck oben ist, wird der Kompressor sofort(!) abgeschaltet. Nun kann man in Ruhe gucken, ob irgendwo Wasser oder Luft austritt. Um letzteres festzustellen bringt man auf die kritischen Verbindungsstellen mit einem Pinsel etwas Spülmittel auf. Bei Undichtigkeit werden sich dort Luftbläschen bilden.

Sollte alles dicht sein, wird das T-Stück wieder abgebaut, das Überdruckventil entfernt und das Wasser ausgeschüttet. Nun kann auch der seitliche Stopfen wieder abgeschraubt werden. Anschließend muß der Tank komplett getrocknet und wie im Punkt Vorbereitung erwähnt innen mit Öl als Korrosionsschutz behandelt werden.

 

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punkt.gif (255 Byte) Elektrik

 

Ich habe mir von Conrad ein Anschlußfeld (Best.-Nr. 55 16 37-77) mit integrierter Netzbuchse, Netzschalter und Sicherungshalter gegönnt, weil ich keine fest installierten Netzkabel mag. Außerdem schlägt man so auf elegante Weise drei Fliegen mit einer Klappe, denn auf Netzschalter und vor allem auf eine Sicherung sollte man keinesfalls verzichten! Als Sicherung habe ich eine Schmelzsicherung 3,15ATr eingesetzt.

Für die praktische Ausführung habe ich in eine passende Wandöffnung im Gehäuse außen diesen Schalter und innen eine normale Aufputz-Verteilerdose montiert, in deren Rückseite eine Loch von der Größe des Schaltelements ausgeschnitten wird. In dieser Dose kann man dann gut geschützt die Schaltung unterbringen. Von den beiden Kabeln auf dem Foto geht eins zum Druckwächter und eines zum Kompressor. Übrigens habe ich sicherheitshalber nach dem Fototermin die beiden Kabel noch mit einem kräftigen Kabelbinder fest verbunden, so daß man sie nicht versehentlich aus der Dose reißen kann.

Der Anschluß am Kompressor ist individuell, aber meist kommt die Beschreibung im Punkt Vorbereitung recht nahe. Die Verkabelung am Druckwächter ist in der ihm beiliegenden Anleitung sehr gut beschrieben. Daher spare ich mir hier erstmal einen detaillierten Schaltplan. Sollte Bedarf bestehen, kann ich den ja immer noch nachliefern.

Sinnvollerweise wird das Anschlußkabel erst an die Klemmen des Druckwächters und des Kompressors angeschlossen und erst nach deren Einbau in der Verteilerdose angeklemmt.

elektro2.jpg (24365 Byte)

 

elektro1.jpg (37129 Byte)

 

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punkt.gif (255 Byte) Einbau

 

Hier muß natürlich zuerst das schon erwähnte Holzgehäuse gebaut werden. Dessen Größe hängt von den individuellen Gegebenheiten und auch den benutzten Teilen ab, deshalb habe ich mir die Arbeit einer genauen Skizze erspart. Als Anhaltspunkt: Mein "Gesamtwerk" hat die Maße von ca.30x33x65cm (BxTxH).

Zuerst habe ich den Netzschalter und die Verteilerdose eingebaut. Anschließend wurden die Löcher für die Montage des Kompressors angezeichnet und gebohrt. Montiert habe ich ihn mit M6-Schrauben, wobei man die Gummidämpfer am besten mit einer Unterlagscheibe und zwei Kontermuttern pro Schraube befestigt, damit die Dämpfer weiterhin beweglich bleiben.

Am Drucktank wird nun seitlich wie auf dem Foto ein T-Stück angeschraubt, an dessen anderer Seite der Wasseranschluß-Schlauch vom Kompressor und an dessen Oberseite ein weiteres T-Stück jeweils mit 1/2"-Verbindern angebracht werden.

Am oberen T-Stück wird nun oben mit zwei Reduzierstücken das Manometer, das später den Druck im Tank anzeigt, verschraubt. Hier kommt nun der Vorteil der Hanfdichtung zu Tragen: Man kann die Verschraubung zum Ausrichten des Manometers wieder etwas lösen, was beim Teflonband meist sofort zu Undichtigkeit führt. An dem in diesem Foto nur schwer erkennbaren seitlichen Teil des T-Stücks wird der Druckwächter angeschraubt.

Am besten baut man alles incl. Druckwächter an, fixiert den Drucktank im Gehäuse (bei mir mit zwei kräftigen Kabelbindern durch 6mm-Löcher im Gehäuse) und schraubt ganz zum Schluß den Schlauch vom Kompressor an.

anschl_druckt_seite.jpg (50411 Byte)
 

 

Auf diesem Foto seht ihr, wie der Druckwächter - hier mit abgenommenem Deckel - mit einem weiteren 1/2"-Verbindungsstück an das oben erwähnte T-Stück angebracht wird. Schon vor der Montage des Druckwächters sollte man ein ausreichend langes Kabel  anschließen, da das später sonst eine elende Fummelei wird.

Die Einstellscheibe dient zum Einstellen der Einschaltpunkte. Das heißt, es wird hier der Höchstdruck eingestellt, bei dem der Kompressor abgeschaltet wird (bei mir etwa 5,5 bar) und der Mindestdruck, bei dem sich der Kompressor wieder zuschaltet (hier etwa 2,7 bar), um den Druck im Tank neu aufzubauen.

Die genaue Vorgehensweise entnehmt ihr am besten der Anleitung des Druckwächters. Wichtig: Die Einstellung muß unter Druck vorgenommen werden! Also nicht jetzt schon dran rumdrehen!

Nun können auch endlich Kompressor und Druckwächter in der Verteilerdose zusammengeschaltet werden.

 

 

druckwaechter.jpg (80160 Byte)
 

 

Als krönender Abschluß wird noch ein Standard-Schnellverschluß für Kompressoren an die Ausgangsseite des Druckminderers angeschraubt. Ein entsprechendes Adapterstück für einen 1/8"-Airbrush-Schlauch (wie auf dem Foto zu sehen) gibt es z.B. bei Conrad.

Nach einem Funktionstest und vor allem einer sorgfältigen Prüfung auf undichte Stellen wird der Druckwächter gemäß Anleitung eingestellt und damit ist unser Kompressor betriebsbereit.

Ich habe für alle Fälle noch eine Airbrush-Halterung seitlich angebracht.

 

abschluss.jpg (45981 Byte)

 

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punkt.gif (255 Byte) Noch ein paar Anmerkungen zum Schluß:

- Kondenswasser:

Meist sieht man an den Drucktanks der Kompressoren einen eigenen Anschluß zum Ablassen des Kondenswassers. Ich wollte nicht am Tank herumbohren und bis jetzt habe ich auch noch kein Kondenswasser im Tank feststellen können. Sollte dies doch vorkommen, werde ich in die seitliche Zuleitung zum Tank ein Ventil einbauen. Da von diesem Anschluß im Tank ein dünnes Rohr bis zum Tankboden führt, müßte man so das Kondenswasser eigentlich problemlos entfernen können. Aber wie gesagt, bisher sehe ich die Notwendigkeit nicht.

- Druckbereich:

Das gesamte System ist sicherlich auch für höhere Drücke ausgelegt. Da ich wirklich ausschließlich Airbrush mit kleineren Düsen betreiben will, genügt der Max.-Druck von 5,5 bar vollkommen. Sollte man mehr benötigen, kann man das einfach durch Einbau eines anderen Druckwächters (MCSN11 o.ä.) erreichen.

- Aufwand:

Man kann sicherlich auch mit weniger zeitlichem und finanziellen Aufwand zum Ziel kommen, aber ich wollte eben einen Kompressor, der möglichst zuverlässig und problemlos zu betreiben ist. Ich denke, die etwa 75-80€, die der Spaß gekostet hat, sind dem Ergebnis durchaus angemessen. Und die eingesetzte Zeit darf man - wie immer im Hobby - einfach nicht rechnen, zumal mir das Ganze ehrlich gesagt einen Heidenspaß gemacht hat.

 

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